eMail vom Montag, den 22. Februar 2021:

Sehr geehrter Herr Kerth,

auf Empfehlung unserer Bürgermeisterin Frau Ratzke wende ich mich direkt an Sie.

Ich bin Inhaberin des Gesundheits- und Fitnessclubs Rügenfit in Bergen auf Rügen. Mein Lebenspartner und ich haben das Studio vor 6 Jahren übernommen und seitdem

ständig renoviert/modernisiert. Wir sind der Gesundheitsanbieter Nr. 1 in Bergen auf Rügen, mit Rehasport, Präventionskursen, Kooperation mit Krankenkassen, Kindergärten, Schulen, Zusammenarbeit mit einer Naturheilpraxis, usw. – Also keine typische “Muckibude”. Unsere Mitglieder sind gesundheitsbewußte Menschen, überwiegend Bestager und Ältere.

Unser Studio ist seit 02.11.20 geschlossen.

Lediglich der Rehasport auf ärztliche Verordnung findet in sehr kleinen Gruppen und entsprechendem Hygienekonzept statt.

Geld von den Krankenkassen gibts dafür erst am Ende jeder Verordnung (max. nach 18 Monaten).

Wir buchen keine Clubbeiträge unserer Mitglieder ab. Unsere Mitarbeiter sind in Kurzarbeit.

Die November- und Dezemberhilfe war erst am 10.02.21 komplett auf unserem Konto. Diese 3,5 Monate haben wir überlebt.

Jetzt kommt aber die Coronahilfe III, die nur 90% unserer Kosten deckt und die Einkommen der Inhaber, also meins und die meines Partners, nicht.

Seit dem 01.01.21 verdient unsere Familie (2 Kinder) keinen Cent. Wir leben von dem Ersparten, das wir vor dem Studio erlangten …

 

Nun zu meiner Idee/Bitte/Wunsch:

laut Frau Schwesig soll es möglich sein, regional über weitere Öffnungen nachzudenken, wenn die Inszidenz in MV unter 35 liegt.

Der Fokus liegt wiedermal überwiegend bei Einzelhandel, Gastronomie, Tourismus.

Und leider stehen wir Fitnessclubs bei dem Plan wieder an letzter Stelle (später Frühling).

Vorpommern-Rügen hat eine Inszidenz deutlich unter 35.

Im Fall der Öffnung unseres Studios (oder aller 3 Rüganer Fitnessstudios) mit den bereits geübten Hygienemaßnahnen vor dem Logdown im November – wird es keine unkontrollierbare “Völkerwanderung” geben. Wir nehmen ja nur Mitglieder, die auch auf Rügen wohnen (die meisten sind aus Bergen)! Die sind alle bei uns registriert und nachzuvollziehen. Hier kommt kein “Fremder” mal schnell für ne Stunde her zum Training.

Unser Studio kann man doch nicht mit Einzelhandel und Gastronomie vergleichen!? auch nicht mit Kino, Spielhalle, Freizeitpark o.Ä.

Wir machen Menschen gesund! Wir sind Teil der Lösung!

Wenn Sie über Testöffnungen nachdenken, bitte ich Sie uns zu berücksichtigen. Wir sind 3 Studios auf Rügen, alle 3 arbeiten diesbezüglich ähnlich.

Es ist überschaubar, kontrollierbar, nachvollziehbar, gesundheitsrelevant, ganze Branche in einer kleinen Region – keiner hat Nachteile!

Als Untermauerung habe ich Ihnen 3 Anhänge unseres Arbeitgeberverbandes an Herrn Altmaier als Vorbereitung für den 3. März angehängt. Es geht keine Gefahr von Fitnessstudios aus!

Es muß doch was möglich sein!? Bei dieser Lage kann man doch Schließungen nicht mehr erklären und aufrecht erhalten.

Mit freundlichem Gruß

Diana Weikum

 

Antwort vom Mittwoch, den 24. Februar 2021:

Sehr geehrte Frau Weikum,

vielen Dank für Ihre E-Mail. Im Auftrag von Landrat Dr. Kerth möchte ich diese beantworten.

Der Sport- und Gesundheitsbereich wird bei Test- und stufenweisen Öffnungen für unseren Landkreis sehr hoch priorisiert. Heute Nachmittag tagt der MV-Gipfel zu den möglichen Öffnungsstufen. Und selbstverständlich wird sich Herr Dr. Kerth dort für tragbare, sichere Lösungen für unserer Region einsetzen. Details können wir der Beratung leider nicht vorwegnehmen und bitten dafür freundlich um Ihr Verständnis.

Ihnen, Ihrer Familie und natürlich Ihrem Betrieb wünschen wir das allerbeste und natürlich, dass schon sehr bald wieder fleißig bei Ihnen trainiert werden kann.

Mit freundlichen Grüßen,

im Auftrag

Stefanie Skock

Persönliche Referentin des Landrates

Büro des Landrates und des Kreistages

 

eMail vom Donnerstag, den 25. Februar 2021:

Sehr geehrte Frau Skock, Sehr geehrter Herr Dr. Kerth,

vielen Dank für Ihre gestrige Rückmeldung.

Nachdem ich Hoffnung geschöpft habe (weil Sport, Fitness- und Gesundheitseinrichtungen hohe Priorität bei der Öffnung haben sollten), ist das Ergebnis Ihrer gestrigen Sitzung zum “MV-Perspektivplan für die Wkirtschaft” leider sehr ernüchternd für unsere Branche für unser Bergener Gesundheits- und Fitnessclub Rügenfit! Das ist kein Plan für uns!

Phase 1 geht erst bei MV!-Inszidenz von 35 los. Wir sind bei 67! Vorpommern Rügen bei 17!

Wieso können wir nicht aufmachen?

Wir sind Frau Merkel egal, Frau Schwesig auch, aber vielleicht Ihnen und Frau Ratzke nicht. Es geht um die Gesundheit von Rüganern! Und um die Existenz unseres Gesundheits- und Fitnessclubs Rügenfit und meiner Famile!

Bitte helfen Sie uns! Es kann doch nichts passieren, wenn wir nur eine Inszidenz von  17 haben.

Unsere Hygienemaßnahmen haben geholfen, es hat sich niemand angesteckt. Wenn, dann kann man es besser verfolgen, als bei allen anderen Geschäften, die vorher öffnen dürfen!

Obwohl man sich doch offiziell bemühen will, lokale Besonderheiten zu berücksichtigen, passiert das wohl nur in eine Richtung, nähmlich schließen, wenns zu hoch ist. Öffnen, wenns niedrig ist, kommt garnicht in Frage?

Bitte denken Sie über eine vorzeitige Testöffnung der 3 Fitnesstudios auf Rügen noch einmal nach – unsere Mitglieder kommen nicht aus Greifswald!

Das währe fair für alle und sehr überschaubar!

Mit freundlichem Gruß

Diana Weikum

Antwort vom Freitag, den 26. Februar 2021:

Sehr geehrte Frau Weikum,

Herr Dr. Kerth hat die Öffnung der Sport, Fitness- und Gesundheitseinrichtungen in der Vorbereitung des MV-Gipfels am Mittwoch als einen wichtigen und dringenden Punkt für die als nächstes zu gehenden Schritte vorgetragen und wird weiterhin darauf hinarbeiten, dass lokale Öffnungen dieser Sparte, wo verantwortungsvoll, auch rechtlich möglich werden. Mit den besten Grüßen des Landrates darf ich Ihnen versichern, dass Ihr Bereich keineswegs vergessen wird!

Mit freundlichen Grüßen,

im Auftrag

Stefanie Skock

Persönliche Referentin des Landrates

Büro des Landrates und des Kreistages